„Die X2D ist wie eine Kamera für Maler. Die Bilder haben den Hauch und technischen Hintergrund eines Gemäldes. Ich konnte die beiden fast nicht auseinanderhalten, weil sie einfach so perfekt sind. Diese Kamera erzeugt alle Daten, die ich brauche, um die Geschichten zu vermitteln, die ich mit meinen Bildern erzählen möchte.“
Die Kunstfotografin Flora Borsi erstellt atemberaubend surrealistische Selbstporträts, in denen das Immaterielle einfangen wird. Mit der X2D 100C versetzt Borsi die Betrachter in eine Welt der Fantasie und des Geschichtenerzählens. Dafür wählt sie satte Farben und Details.
Sie möchte, dass der Betrachter sieht, was sie vor ihrem geistigen Auge sieht: ihr Konzept, ihre Gefühle und ihre Geschichte. Aber sie hat festgestellt, dass ihre Kunst oft der Interpretation unterliegt. Betrachter erleben möglicherweise etwas völlig anderes als sie bei der Erstellung vorhatte. Auf diese Weise wird ihre Arbeit zu einem Dialog mit den Betrachtern, in dem ihre eigenen Emotionen und Erinnerungen in das Bild eingebracht werden.
„Ich wollte ein Bild machen, das das Goldene Zeitalter, eine antike Welt der Götter und Göttinnen, repräsentiert. Ich machte dies möglich, indem ich meine Haut wie Marmor malte und goldene Federn und Make-up hinzufügte. Manchmal vergessen die Menschen, dass diese alten Kulturen genau wie wir lebten, und eines Tages werden wir für zukünftige Generationen genauso alt sein.“
© Flora Borsi, X2D 100C + XCD 2,5/55V
„Ich habe mir vorgestellt, wie ich das Freisetzen meiner Gefühle darstellen könnte. Schmetterlinge fliegen frei, leben aber nur für kurze Zeit, genau wie unsere Gefühle. Es geht um einen unheimlichen Instinkt, den ich nicht mit Worten beschreiben konnte, also habe ich ein Bild erstellt, das diese Geschichte erzählt.“
© Flora Borsi, X2D 100C + XCD 2,5/55V
© Flora Borsi, X2D 100C + XCD 2,5/55V
© Flora Borsi, X2D 100C + XCD 2,5/55V
Borsi haucht ihren dramatischen und skurrilen Bildern durch einen mehrstufigen kreativen Prozess Leben ein. Sie skizziert ihr Konzept und berücksichtigt dessen Machbarkeit. Die Details sind entscheidend, um das Konzept richtig zu visualisieren.
„Jedes Detail ist mir wichtig, vom Ansatz bis zur endgültigen Nachbearbeitung. Ich brauche reichhaltige Details, und ich muss sie sehr genau beschreiben. Als ich zu Hasselblad wechselte, wurde mir klar, dass alles, was ich mit meinen Haaren oder meinem Make-up machte, perfekt sein musste. Mit Hasselblad kann ich jeden Pixel meiner Haut sehen.“
Wenn ein einziges Detail nicht stimmt, kann der Betrachter leicht erkennen, dass die Komposition nicht echt ist. Für Borsi bedeutet dies, dass das surrealistische Kernkonzept des Stücks gescheitert ist. Diese Liebe zum Detail ist besonders wichtig für Borsis Arbeit mit Galerien, wo sie in einer Vielzahl von Größen drucken muss.
„Mit der 100MP kann ich die Bilder nach Belieben in 150 Zentimetern oder zwei Metern Höhe drucken. Es bereitet mir so viel Freude, wenn ich vor den Drucken stehe. Es macht mein Herz so glücklich zu sehen, dass die Details so perfekt herauskommen.“
Es geht nicht nur um Details, sondern auch um Farbe. Die Farbabstufung ist ein wesentlicher Bestandteil von Borsis Verfahren, um die Stimmung und die Psychologie hinter den Farben herauszuarbeiten. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Schaffung überzeugender magischer Elemente und der vollständigen Vermittlung der Emotionen hinter dem Stück.
© Flora Borsi, X2D 100C + XCD 2,5/55V
© Flora Borsi, X2D 100C + XCD 2,5/55V
„Die 16-Bit-Farbtiefe und 15 Blendenstufen für den Dynamikumfang bieten so viele Möglichkeiten, meinen Prozess zu erweitern. Bei der Farbkorrektur habe ich so viele verschiedene Möglichkeiten, die ich vorher nicht hatte, weil das Bild verrauscht war und die Schatten keine Farben enthielten. Mit Hasselblad hingegen sieht man die Farben in den Highlights und in den Schatten. Auch wenn es sehr dunkel ist, enthält es Farben. Und das habe ich mit keiner anderen Kamera gesehen.“
© Flora Borsi, X2D 100C + XCD 2,5/55V
© Flora Borsi, X2D 100C + XCD 2,5/55V
In den letzten Jahren hat Borsi ihre Arbeiten im Studio erstellt, indem sie Skizzen anfertigte, Requisiten und Make-up entwarf, Aufnahmen machte und bearbeitete. Das ist zwar praktisch, aber auch ein sehr einsamer Prozess. Vor kurzem hat sie sich überlegt, etwas Neues auszuprobieren: hinaus aus dem Studio und mit dem Mittelformat auf die Straße gehen.
„Das geringe Gewicht dieses neuen Gehäuses und das Objektiv inspiriert mich einfach dazu, nach draußen zu gehen und Ideen zu entwickeln, indem ich die Umgebung nutze, sei es in meiner Stadt oder wo auch immer ich unterwegs bin. Ich habe seit etwa vier Jahren ein Konzept vor Augen, das sich mit sozialen Medien im Vergleich zu unserem echten Privatleben und dem, was wir der Welt zeigen, befasst. Ich hatte solche Angst, dass es jemand anderes tun würde. Dazu muss ich nach draußen gehen und mich auf die Straße stellen. Aber jetzt, nach vier Jahren, kann ich dieses Konzept entwickeln und ich bin einfach so begeistert davon.“
Borsi ist gespannt, was die Zukunft bringt und wie ihre Arbeit mit ihr wachsen wird. Ihre Porträts werden sich nicht nur als Kunstwerke entwickeln, sondern auch ihr Leben dokumentieren.
„Ich wurde oft gefragt, ob ich jemals aufhören werde, Selbstporträts zu erstellen. Früher hatte ich immer gesagt, ich würde aufhören, wenn ich Falten habe und älter werde. Aber vor ein paar Monaten habe ich einfach beschlossen, dass ich für den Rest meines Lebens dabei bleiben werde. In hundert Jahren, wenn ich längst tot bin, werden die Menschen mich durch meine Werke altern sehen und sehen, wie sich meine Konzepte entwickelt haben."
Flora Borsi
Über Flora Borsi
Flora Borsi ist Kunstfotografin, Hasselblad Heroine und lebt in Budapest, Ungarn. Ihre Arbeiten wurden im Louvre und in der Galerie Lanoue ausgestellt, und Borsi wurde von Adobe, The Guardian's Observer, BBC Culture und Forbes porträtiert. Borsi ist eine Preisträgerin der Biennale von Florenz.